Ich wollte Kleider kreieren, die glanzvoll und elegant sind, aber immer auch eine gewisse Leichtigkeit haben. Ich spiele daher oft mit den für diese Zeit typischen Tasseln und Ausschnitten. Mein Fokus liegt allerdings immer auf dem Rückenausschnitt. Den halte ich sogar für noch viel reizvoller. Außerdem sind die Stickelemente vom geometrischen Art-Déco-Design oder den floralen Motiven des Jugendstils inspiriert.
Wir arbeiten mit einer tollen Manufaktur in Delhi zusammen. Unsere Fertigungsstätte hat sich auf Art-Déco Stickereien spezialisiert. Sandeep, der Head-of-Design in Indien, ist seit unseren Anfängen dabei und mittlerweile auch ein guter Freund geworden. Wir haben in ihm einen langfristigen Partner gefunden, da er gute Arbeitsbedingungen schafft und faire Löhne bezahlt und sich dafür einsetzt, dass das Stickerei-Handwerk nicht verloren geht. Unsere Unterkleider werden alle in Berlin von unserer wundervollen Schneiderin Caroline genäht.
Die gibt es zum Glück nicht. Wir haben ganz unterschiedliche Bräute. Manche heiraten im kompletten 20er-Jahre-Thema, andere suchen einfach ein bequemes, zeitloses Kleid mit einer besonderen Note.
Nein, mit bürgerlichem Name heiße ich Virginie. Der Name Tilda Knopf ist entstanden als ich meinen 20er Jahre Kostümverleih eröffnet habe.
Es ist die Kombination aus mondäner Eleganz der Zwanziger Jahre und zeitgemäßer Schnittführung die die Kleider so einzigartig macht. Anscheinend vor allem aber auch der Tragekomfort (lacht). Oft höre ich „Wow! Das Kleid ist aber leicht und angenehm zu tragen…“ Es war tatsächlich auch mein Ansatz, gemütliche Kleider zu entwerfen, in denen man sich den ganzen Tag frei bewegen kann und man nicht drei Brautjungfern braucht, um auf die Toilette zugehen. Außerdem sollten sie auch nicht knitteranfällig sein. Ich habe schon fast eine Aversion gegen Falten und mich schaudert es immer, wenn ich Hochzeitsbilder sehe, wo die Braut einen zerknitterten Popo hat. Meine Kollektion könnte man sogar zusammen gefaltet im Handgepäck mitnehmen.
Mein persönlicher Favorit ist unser Modell „Gertrude“. Wenn mein Partner dieses Kleid nicht schon gesehen hätte, ich würde selbst darin heiraten. Ich liebe jedes der zahlreichen Details – und natürlich ganz besonders den Rückenausschnitt.
Corsagen, Denim und Reifröcke.
Wir versuchen so nachhaltig wie möglich zu produzieren. Jedes Kleid ist eine Maßanfertigung, dadurch vermeiden wir Überbestände. Zusätzlich bieten wir auch einen „After-Wedding-Service“ an, wir können aus dem Brautkleid ein schönes Top oder ein kürzeres Kleid zaubern, damit es auch nach der Hochzeit noch weiter getragen werden kann und nicht einfach zum Staubfänger wird. Oft bestellen unsere Bräute ihr Unterkleid nochmals in einer anderen Farbe nach, das Kleid erhält dadurch direkt einen anderen Look. Wir sind der Meinung, dass es keine saisonalen Kollektionen braucht wenn man ein zeitloses Design hat. Natürlich arbeiten wir trotzdem stetig an neuen Modellen die dazukommen, verbessert oder ausgetauscht werden.
Vor allem auf ihr Bauchgefühl zu hören. Schließlich soll ihr (und am besten noch dem Bräutigam) das Kleid gefallen. Wie ich inzwischen aus Erfahrung sagen kann, ist es deswegen auch nicht unbedingt ratsam, zu viele Begleiter mit zur Anprobe zu nehmen. Außerdem glaube ich, dass es wichtig ist, bei der Suche immer offen zu bleiben. Wir haben viele Bräute, die unseren Showroom mit einem Kleid verlassen, an das sie vorher überhaupt nicht gedacht haben.
Nach den für uns alle schwierigen letzten Jahren wünsche ich mir vor allem, 2022 endlich die neuen Goldenen Zwanziger einläuten zu können, so dass nicht nur meine Bräute (oftmals nach langer Wartezeit) ein rauschendes Fest feiern können.